Freitag, 21. November 2014

21.11.2014 - Kreis RW, Kreiswehr, Kreisbrandmeister


21.11.2015 - Schiltach, Stadt- und Feuerwehrkapelle, Jahreskonzert

Runde Sache beim Jubiläumskonzert 

Schiltach (ks). Ein fulminantes Jahreskonzert veranstaltete die Stadt- und Feuerwehrkapelle Schiltach in ihrem 140. Jubeljahr. Die Youngstars, die Jugendkapelle und das Hauptorchester meisterten in der Friedrich-Grohe-Halle einen brillanten Abend.
Mit großem Eifer lernen die jüngsten Musiker ihre Instrumente. Im Vororchester üben die kleinen Virtuosen mit ihren Leiterinnen Melanie Wucher und Vanessa Schuler das Zusammenspiel in der Gruppe. Als gelungenen Abschluss der intensiven Probenarbeit überzeugten die Sprösslinge. So präsentierten sie "Circle of Live" aus dem König der Löwen und "Themes from King Kong", zu dem sie mit den Füßen stampften.
Das Publikum spendete begeistert Beifall, mit dabei waren viele stolze Eltern und Großeltern. Natürlich musste flugs eine Zugabe her – und mit Hüftschwung und Baströckchen gab es einen witzigen Hit.
Bei der Jugendkapelle gab es eine Premiere, denn mittlerweile bilden die Teenager aus drei Kapellen das Nachwuchsorchester. Zu den Jungmusikern aus Schiltach und Lauterbach gesellen sich jetzt auch die Reichenbacher Mädchen und Jungs.
Ein pompöser Auftakt wurde mit "Overture to a new Horizon" gegeben, kraftvolle und mitreißende Melodien durchfluteten den Saal. Für den guten Ton sorgten die Dirigenten Julia Schmid und Ralf Vosseler.
Die Bühne platzt aus allen Nähten", stellte die Vorsitzende Susanne Schmider treffend fest. 70 Jugendliche hatten die Bühne eingenommen und bereiteten sich auf das nächste Stück vor. "Pilatus: Mountain of Dragons" von Steven Reineke, wurde gespielt. Die abwechslungsreiche Passagen wurden mit den gelungenen Einlagen von Solisten gespickt. Nach einem dritten Gang wurde schon die Zugabe herbei beklatscht. Als Bonbon gab es die witzige Melodie aus der Muppetshow – nur noch sogar schräg-schöner als das Original.
Ein stilvoller Rahmen war für den Jubiläumsabend bereitet worden. Breite rote Bänder zierten die Tische. Rote Rosen darauf und Teelichte sorgten für Atmosphäre.
Mit eindrucksvollen Fotografien aus der langen Geschichte der Kapelle und mit anregenden Texten, hatte Alexander Brede das Programm und Infomaterial in Goldtönen gestaltet.
Nach der intensiven Probenarbeit mit Dirigent Ralf Vosseler war das Hauptorchester in optimaler Verfassung.
Anspruchsvolles ausitalienischer Oper
Zuerst servierte es einen imposante Auftakt mit der "Vienna Festival Music", einer Auftragsarbeit der Stadt Wien an den Komponisten Otto Schwarz. Schwarz wurde dafür mit einem Stipendium der Wiener Symphoniker ausgezeichnet. Für die Musiker eine Herausforderung war "Nabucco", ein anspruchsvoller Leckerbissen aus der gleichnamigen Oper von Giuseppe Verdi. Darin strebt das israelische Volk nach Freiheit aus der babylonischen Gefangenschaft. In der Probe habe Dirigent Vosseler seinem Orchester geraten: "Ihr sollt Euch wie Musiker im Streichorchester fühlen", verriet die Moderatorin. Nach dieser Info hörte man gerne noch genauer hin, und tatsächlich schienen die Blasmusiker in die Rollen von Geigern und Cellisten zu schlüpfen.
Danach folgte eine weitere Glanznummer mit bedeutungsvollem Hintergrund. "The secret of the white rose" war der christlich motivierten Widerstandsgruppe um die Geschwister Scholl gewidmet. Dabei spielte sich regelrecht ein instrumentaler Thriller spielte sich auf der Bühne ab. Als Kontrastprogramm folgte mit dem "Mac Arthur Park", eine Liebesgeschichte mit viel Kummer. Darin heiratet die Herzensdame einen anderen. Nach dem famosen Trompetensolo verregnete es der Braut dafür die Hochzeitstorte. "Jetzt spielen wir uns selbst ein Geburtstagsständchen aus mehreren Liedern. Herr Bürgermeister, sie müssen erraten, wie viele Stücke wir spielen. Sonst wird das teuer für Sie", foppten die Musiker Thomas Haas. Querbeet legten die Musiker mit ihren Instrumenten los. Alle Gäste spitzten die Ohren zu "Rossini’s Birthday Party". Am Ende hatten sie 24 Titel gespielt – und der vermutlich bald verarme Schultis lag schwer daneben. Doch das Publikum jubelte herzhaft und erklatschte sich das zauberhafte "Thank you for the music" der schwedischen Popgruppe Abba.
Mit dem "Radetzky Marsch" rundete die Stadt- und Feuerwehrkapelle den gelungenen Konzertabend schließlich ab.



Dirigent Ralf Vosseler mit seinem Team.

Querfötenregister

Spaß muss sein, sagt die Jugendkapelle.

Voller Stolz über das gelungene Programm.

Montag, 17. November 2014

17.11.2014 - Schiltach, Volkstrauertag

Originalfassung



B41Volkstrauertag

Schiltach (ks). »Weil die Toten schweigen, beginnt immer wieder alles von vorn«, zitierte Bürgermeister Thomas Haas den französischen Philosophen Gabriel Marcel. Dem Volkstrauertag gaben Vertreter der Vereine, Gruppen, Einrichtungen, Kirchen und der Gemeinde am Heldenkreuz ein Gesicht.

Rücken die Krisensituationen und die vielen Flüchtlinge den Frieden in Deutschland in ein deutlicheres Licht? Die Zahl der Teilnehmer an der Gedenkstätte war nicht gering. »Es sind noch einige unter uns, die den Krieg oder die Nachkriegszeit erlebt haben und es freut mich daher umso mehr, dass sich wieder zunehmend Angehörige der Nachkriegsgeneration am Volkstrauertag beteiligen«, betonte Haas. Vor 100 Jahren brach der erste Weltkrieg aus, der als Urkatastrophe des 20. Jahrhunderts bezeichnet werde, so Haas. Die Gründe dafür hätten 1914 auch diplomatisch gelöst werden können – hätte man gewollt. Die militärischen Auseinandersetzungen bekamen eine neue Dimension, 17 Millionen Menschen starben. Nicht besser war die Nazi-Herrschaft und der dadurch folgende zweite Weltkrieg. »Vor dem Hintergrund der beiden Weltkriege und dem damit verbundenen Leid, kann man die Tatsache, dass wir hier in Deutschland und in großen Teilen Mitteleuropas fast 70 Jahre in Frieden leben, gar nicht hoch genug bewerten. Ich empfinde es als wirkliche Gnade, dass ich mein Leben in solch einer Zeit verbringen darf«, erklärte Haas. Dieses Gefühl verstärke sich, wenn man sich bewusst mache, dass es seit dem Ende des letzten Krieges nur wenige Tage gab, an denen nicht an irgendeinem Ort auf der Welt Krieg geführt wurde.
Mit großer Sorge verfolge man die Geschehnisse in der Ukraine. »Das Machtgehabe und Säbelrasseln von Herrn Putin versetzt uns in Gedanken zurück in den Kalten Krieg. Aber auch die von den USA begonnenen Kriege dienten vor allem den strategischen und wirtschaftlichen Interessen der Vereinigten Staaten von Amerika – und nur in kleinen Teilen der Menschlichkeit«, kritisierte der Bürgermeister. Der Blick in die Welt zeige, dass man derzeit auf einer »Insel der Glückseligen« lebe, doch diese sei nicht per se gesichert. Aber aufgefordert sei man, für den Frieden im Großen und die Menschlichkeit im Kleinen einzutreten. Diese Denkweise müsse im Bewusstsein verankert sein.
Die Stadt- und Feuerwehrkapelle begleitete den Weg mit dem Anlass passenden Weisen.
Im ökumenischen Wechsel begleiten die Pfarrer die Zeremonie am Volkstrauertag. In diesem Jahr war das der Part von Bernd Müller, Pfarrer der katholischen Gemeinde. »Es ist ein unverdienter Vorzug, bei uns in Deutschland ohne Angst vor dem Krieg ruhig schlafen zu dürfen und das nun schon fast 70 Jahre lang. Wo ist das die Dankbarkeit?«, hinterfragte Müller kritisch. »Wenn Flüchtlinge und Asylsuchende zu uns kommen, die Krieg und Verfolgung am eigenen Leib verspürt haben – welch grobe und unbeherrschte Wort kann man da hören?«, zeigte sich der Pfarrer alarmiert. Er klagte weiter Abtreibungen an und stellte in Frage, müssten Hass und Krieg in Zukunft sein? »Wie kommt es, dass nach den Erfahrungen der Vergangenheit und angesichts der aktuellen minutiösen Übermittlung gewalttätiger Aktionen und kriegerischer Auseinandersetzungen Protest nur sporadisch oder verhalten bleibt?«, tadelte Müller. Seien wir nur noch »Menschen des Augenblicks« geworden?    





Kleine Anekdote aufgeschnappt
Schiltach (ks). »Ich erinnere mich ganz noch gut. Ich war ein kleines Mädchen, vielleicht drei Jahre alt, als ich fasziniert einen Jabo (Jagdbomber) beobachtete. Den Piloten sah ich sogar ganz genau. Dann zog mich meine Mutter schnell weg«, erzählte eine Zeitzeugin im Anschluss an die Gedenken zum Volkstrauertag am Heldenkreuz. Erinnerungen an den jüngsten Krieg wurden rege ausgetauscht, wobei die noch lebenden Zeitzeugen von damals meist Kinder waren. Auch Georg Götz war noch ein Junge und arbeitete mit dem Vater auf einem Stück Land. Er erinnerte sich: »Auf einmal kamen Jabos und kreisten dort. Der Vater sagte, wir sollten verschwinden. Dann haben wir uns in den Beerenhecken versteckt. Vermutlich sahen sie den Kamin an der Schlosshalde. Dort krachte es dann auch«. Im Heubach stürzte ein Amerikaner Jagdbomber runter. Die Kinder sammelten Ersatzteile ein – als Spielzeug.


17.11.2014 - Aichhalden, Hamlet, Gerhard Ruoff


17.11.2014 - Schiltach, Sozialgemeinschaft: Gottlob-Freithaler-Haus


17.11.2015 - Schiltach, Stadtkap Ehrungen



Kapelle würdigt ihre treuen Musiker
Schwarzwälder-Bote, 17.11.2014 


Schiltach. Die Stadt- und Feuerwehrkapelle feierte am Samstag ihren 140. Geburtstag. Dabei wurden aktive Mitglieder für ihre Treue durch Verein und Verband geehrt. 



Zum Konzert und zur feierlichen Ehrung war auch Manfred Schafheutle, der Vizepräsident des Kinzigtäler Blasmusikverbands, in seine frühere Heimat gekommen. Schafheutle würdigte die Treue Fleckensteins, Harters und Mantels mit der goldenen Verbandsehrennadel.
Seit 20 Jahren spielt Kurt Otto im Schiltacher Orchester die Klarinette. Dafür wurde er von der Vorsitzenden Schmider mit der Silbernen Vereinsehrennadel ausgezeichnet. Schafheutle verlieh ihm die große Goldene Verbandsehrennadel und die Ehrenmitgliedschaft im Verband.
Kurt Otto spielte zunächst 30 Jahre in der Schapbacher Blasmusik mit und so kam es, dass der Musiker für 50 Jahre aktive Mitgliedschaft im Verband geehrt wurde. "Sie dürfen jetzt jedes Jahr zum Seniorennachmittag kommen", konnte sich Schafheutle nicht verkneifen, ein breites Grinsen im Gesicht. Das hatte natürlich einen Lacher zur Folge – und der überaus engagierte Klarinettist Kurt Otto lachte über diese Einladung herzlich mit. Schließlich bekamen auch die Partnerinnen der Jubilare einen Blumenstrauß überreicht.
Doch noch eine Ehrung stand an. Susanne Schmider (Tenorhorn) hieß die Jubilarin, Vorsitzende der Stadt- und Feuerwehrkapelle. Schmider ist seit 25 Jahre aktiv im Verein. Und zwar außerordentlich aktiv.
Zudem war Schmider acht Jahre lang Jugendleiterin des Orchesters. Danach wurde die engagierte junge Frau für vier Jahre Vizevorsitzende. Seit acht Jahren füllt sie das Amt der Vorsitzenden aus. Die Organisation der Truppe, die vielen Sitzungen und natürlich die Auftritte managt Susanne Schmider und hat zudem Familie und Beruf. Damit leiste Schmider einen regelrechten Spagat, lobten Manfred Schafheutle und Bernd Schmider und zollten der Vorsitzenden großen Respekt.
Schiltach (ks). Engagierter Nachwuchs ist wichtig, vor allem in einer Zeit in der immer weniger Kinder geboren werden.
In Bronze und Silber bestanden sieben Musikschüler der Stadt- und feuerwehrkapelle ihre Leistungsabzeichen. Beim Jahreskonzert bekamen die Schüler ihre Jungmusikerleistungsabzeichen mitsamt Urkunde überreicht.
Das bronzene Abzeichen hatten Silas Fischer (Saxofon), Jonas Kopf (Posaune), David Lenk (Trompete), Mara Schmider (Querflöte) und David Spinner (Trompete) absolviert. Das silberne hatten Laura Maier (Klarinette) und Jonas Spinner (Saxophon) geschafft. Nach dem Konzert- Beitrag der Jugendkapelle gratulierte die Vorsitzende Susanne Schmider zu den guten Leistungen.
Außerdem nahmen drei Jungmusiker mit einem Quintett beim Wettbewerb "Jugend musiziert" teil. Auf regionaler Ebene errangen sie den ersten Platz, auf Landesebene den dritten Platz. Für die hervorragenden Ergebnisse verantwortlich waren Nico Aberle mit seiner Trompete, Jonas Kopf an der Posaune und Timo Springer an der Tuba. Das Publikum applaudierte den Jugendlichen kräftig zum Erfolg.


Der Vizepräsident des Kinzigtäler Blasmusikverbands, Manfred Schafheutle (links), ehrte die Jubilare der Stadt- und Feuerwehrkapelle Schiltach
 
Die Jugendlichen absolvieren erfolgreich ihre Leistungsabzeichen.